Leben wie die Carmeniter – Familienurlaub in Irland
Verwirrt von der Überschrift und drauf und dran mich auf den vermeintlichen Tippfehler aufmerksam zu machen? Dranbleiben und weiterlesen, denn ich habe mich nicht verschrieben! Ein wenig geht es in diesem Artikel auch um Spiritualität, aber einem Klosterorden sind wir in unserem Familienurlaub im Co. Sligo nicht beigetreten. Dennoch haben wir einen neuen, sehr inspirierenden Lebensstil für uns entdeckt. Aber alles der Reihe nach!
Familienurlaub im eigenen Land
Genauso wie vielen anderen blieb auch uns in diesem Jahr nichts anderes übrig, als den Familienurlaub im eigenen Land zu verbringen. Aufgrund der nach wie vor bestehenden Quarantäneregeln bei der Einreise nach Irland, wussten wir frühzeitig, dass unsere Deutschlandreise diesen Sommer ins Wasser fallen würde. Abgesehen von der Enttäuschung meine Familie nicht sehen zu können, gab es Schlimmeres als den Familienurlaub auf der Grünen Insel zu verbringen. Und so freuten wir uns auf einen Tapetenwechsel ohne großen Reiseaufwand und unseren ersten Familienurlaub zu viert.
Während hier viele vom sogenannten “Staycation-Trend” sprechen, also den Urlaub zu Hause zu verbringen, sahen wir unseren Trip nach Sligo durchaus als richtigen Urlaub an. Immerhin reisten wir einmal quer durch Irland und blieben eben nicht zu Hause, wie der Begriff eigentlich vermuten lässt. Das aber nur zur Begrifflichkeit.
Bevor es jedoch soweit war, galt es zunächst eine geeignete Unterkunft zu finden und das ziemlich auf den letzten Drücker. Da wir gemeinsam mit Freunden fahren wollten, deren 2 Kinder im gleichen Alter wie unsere beiden waren (3 Jahre + 11 Monate), kam nur ein geräumiges Ferienhaus mit 4 Schlafzimmern in Frage. Eine echte Herausforderung in Zeiten des “Staycation”-Boom.
Ich lasse mich taufen!
Schon wieder eine Überschrift zum darüber Stolpern, ich weiß. Dabei bleibe ich voll und ganz beim Thema “Familienurlaub in Irland”, versprochen!
Denn es stand in der Tat im Zusammenhang mit unserem Urlaub, dass ich endgültig die Entscheidung traf, mich in nächster Zukunft taufen zu lassen. Schon viele Male zuvor hatte ich mich mit verschiedenen Dingen hoffnungsvoll an eine ‘höhere Macht’ gewandt. Dabei ging es nicht nur um so nichtige Sachen wie einen Familienurlaub, sondern lebensverändernde ‘Wünsche’. Dinge, die mich entweder verzweifeln ließen oder die ich mir sehnlichst erhoffte. Als im vergangenen Jahr ein Wunder geschah, wofür ich besonders inständig ‘gebetet’ hatte, geriet mein Gotteszweifel ins Wanken.
Gebete erhört!
Als es nun Mangels passender Unterkunft düster für unseren spontanen Familienurlaub aussah, sandte mein Mann ein Stoßgebet zum Himmel. Er war ausgebrannt von der Arbeit und brauchte dringend eine Auszeit vom Home Office. Auch ich hatte mich nach Wochen des Lockdowns auf einen Ortswechsel und die Zeit mit unseren Freunden gefreut. Enttäuschung machte sich breit, als sich so absolut nichts finden ließ.
Nach tagelanger, erfolgloser Suche, bei der meine Freundin und ich diverse Buchungsportale nach einem Selbstversorger-Cottage durchkämmt hatten, tauchte wie aus heiterem Himmel dieses Traumhaus auf. Zu schön um wahr zu sein, dachte ich mir. Genau das was wir gesucht hatten (eigentlich noch besser) und ausschließlich verfügbar für die 4 Nächte, in denen wir reisen konnten. Davor und danach komplett ausgebucht, weswegen ich eher eine technische Panne als eine glückliche Fügung vermutete.
Doch Johns Gebete waren erhört worden! Mit der Buchungsbestätigung, die kurze Zeit später hereinflatterte, war es besiegelt. Es ging zum Familienurlaub nach Ballymote im Co. Sligo!
Nun war es an mir meine Seite der ‘Abmachung’ einzuhalten. Das freie Traum-Ferienhaus war dabei nur das Zünglein an der Waage meiner Tauf-Entscheidung. Und das sollte nicht das einzige Wunder unseres Familienurlaubs bleiben. Zeit meinen Gotteszweifel endgültig abzulegen!?
Ankunft im Paradies
Die Überschrift ist keine religiöse Metapher, sondern eine ziemlich treffende Beschreibung unserer Ankunft in Ballymote und somit der Beginn unseres Familienurlaubs. Nach einer entspannten, knapp 3-stündigen Fahrt durch die irischen Midlands erreichten wir unser Ferienhaus. Wir waren bereits zuvor im Co. Sligo unterwegs gewesen, aber die ländliche Gegend um Ballymote gefiel mir besonders gut. Als wir die Autobahn verließen, ging es über kurvige Landstraßen weiter, die von grünen Büschen und kleinen Steinmauern eingerahmt waren. Rechts und links wechselten sich Schafe und Kühe friedlich grasend auf den saftigen Wiesen ab. Im Kontrast zur flachen Weidelandschaft stand eine für Irland verhältnismäßig hohe Gebirgskette, auf die wir schon seit einer Weile zugefahren waren. Nach einem kurzen, aber kräftigen Regenschauer war die Luft frisch und roch ein wenig nach Landwirtschaft. Abgekühlt hatte es sich aber nicht und es versprach eine laue Sommernacht zu werden. Der perfekte Start in unseren Familienurlaub.
Träumen erlaubt
Es ist ja nicht gerade so, dass wir in einer geschäftigen Großstadt lebten. Wir waren extra auf’s Land gezogen, um von der Natur umgeben zu sein. Unser gemütliches Seebad Greystones schien sich jedoch allmählich in eine mittelgroße Stadt zu verwandeln. Überall schossen neue Wohnsiedlungen und Einkaufszentren wie Pilze aus dem Boden. Zu schnell und zu viel für meinen Geschmack.
Als wir uns 2016 auf Haussuche begaben, hatte ich bereits von einem einsamen Landhaus geträumt. Aus Vernunftgründen entschieden wir uns gegen die Einöde, was gut und richtig war. Aber man wird ja noch träumen dürfen. Und da sehe ich mich weit ab von der Zivilisation in einem Landhaus im Grünen.
Unser Airbnb in Ballymote war genau solch ein Traum von einem Landhaus.
Abendessen im Gewächshaus
Bei unserer Ankunft waren unsere Freunde bereits da und herzlich von unseren Gastgebern in Empfang genommen worden. Zum Abendessen versammelten wir uns um den langen Tisch im gemütlichen Wintergarten, der gleichzeitig als Gewächshaus fungierte. Zwischen duftenden Tomaten- und Gurkenpflanzen tauschten wir die ersten Neuigkeiten aus. Unsere Großen waren viel zu aufgeregt, als dass sie auch nur einen Bissen hinunter bekommen würden. Dabei war ihnen noch gar nicht so richtig bewusst, dass sie die kommenden 4 Nächte zusammen in diesem tollen Anwesen verbringen würden. Familienurlaub mit “Freundschaftsbonus” sozusagen.
Willkommen im mediterranen Irland
Die Tür, die von der gemütlichen Küche in das Gewächshaus – die sogenannte Orangerie – führte, war mit Weinreben gesäumt. Statt unserer flugs gekochten Spagetti naschten die Kinder lieber die süßen Trauben vom Türrahmen. Auch den Weg zur Terrasse hinaus konnte man sich sozusagen “freinaschen”. Dort standen einladend zwei gemütliche Sonnenliegen vor der Natursteinwand. Der Freisitz hatte beinahe mediterranen Charakter, wozu die 2 Olivenbäume und der üppige Feigenbusch beitrugen. Aber wer brauchte schon das Mittelmeer, wenn beim Familienurlaub in der ländlichen Idylle Irlands alle Annehmlichkeiten bis hin zum sommerlichen Wetter zusammenkamen?
Der Garten (Eden)
Der Herr des Hauses, Robert, hatte mit dem Garten, der unser Gästehaus und sein eigenes miteinander verband, ein wahres Kleinod geschaffen. Alles war außerordentlich gut gepflegt ohne dabei abgezirkelt zu wirken. Überall grünte und blühte es. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen ging es für unsere Großen sofort auf Erkundungstour nach draußen. Dort hatten sie jede Menge Platz zum Herumtoben und keine Möglichkeit zu entwischen. Abgesehen davon, dass die nächste befahrene Straße ohnehin fast 1km weit weg war. Somit konnten wir in Ruhe zu Ende frühstücken bzw. ungestört das Essens-Chaos ihrer jüngeren Geschwister beseitigen.
Überhaupt hatten wir an an diesem Morgen keine Eile diesen wunderbaren Garten zu verlassen. Erst gegen Mittag entschieden wir uns zum Strand aufzubrechen, um das gute Wetter zu nutzen. Das musste man in Irland, da man nie wissen konnte, wie lange es anhalten würde. Viel Zeit uns vor unserem Familienurlaub über Aktivitäten in der Gegend zu informieren, hatten wir nicht gehabt. Die Wahl fiel auf Aughris Head am Wild Atlantic Way, was die erste Empfehlung auf der von unseren Gastgebern bereitgestellten Liste war.
Traumstrand Aughris Head
Wir wurden nicht enttäuscht. Trotz unseres späten Starts waren wir einige der ersten, die an dem herrlich breiten Sandstrand eintrafen. Bald sollte sich dieser mit Schwimmern und Sonnenanbetern füllen. Doch wir waren allen zeitlich einen Schritt voraus. Zunächst entflohen wir der Mittagshitze in die angrenzende Beach Bar, um erst einmal die hungrigen Mäuler zu stopfen. Als das Pub dann immer mehr Ausflügler anzog, verkrümelten wir uns frisch gestärkt an den Strand. Besser hätten wir es nicht planen können, selbst wenn wir es versucht hätten.
Irische Atlantik-Premiere
Zum Strand in Irland keine Badesachen mitzunehmen, ist eigentlich nichts ungewöhnliches. Zumindest nicht für mich. John hatte seinen Neoprenanzug dabei und freute sich auf die kühlen Fluten. Dass das Wasser hier so viel wärmer sein würde als bei uns an der Ostküste, hatte ja keiner ahnen können. Das konnte auch ich mir nicht entgehen lassen. Nach kurzem Zögern hüpfte auch ich trotz fehlender Badebekleidung durch die seichten Wellen. (Nein, nicht in deutscher FKK-Manier, sondern mit improvisierter Körperbedeckung!)
Zwar war ich bei einem Surf-Trip vor 6 Jahren schon einmal im irischen Atlantik gewesen, aber da hatte mich ein Neoprenanzug vorm Erfrieren bewahrt. Deshalb war das wohl meine Bade-Premiere in Irland und ein weiteres Wunder unseres Familienurlaubs.
Der perfekte Abschluss eines perfekten Tages
Als wir nach diesem herrlichen Strandtag wieder an unserem Ferienhaus ankamen, hatte Robert schon den urtümlichen Steingrill im Garten angeworfen. Während sich das Feuerchen warm knisterte, bereitete die Dame des Hauses (übrigens eine Deutsche!) leckeren Kartoffelsalat und andere Köstlichkeiten vor. Die Kinder wurden mit Feuerholz holen beschäftigt, während wir in aller Ruhe einen Schwatz mit unseren Gastgebern hielten.
Als es dunkel wurde, eröffnete sich uns ein klarer Sternenhimmel, der an diesem einsamen Fleckchen Erde durch nichts getrübt (oder vielmehr beleuchtet) wurde. Ebenso wie die absolute Stille, durch die lediglich das leise Muhen der Kühe auf dem Nachbarfeld und unser schallendes Gelächter tönte. Dank des milden Sommerwetters saßen wir bis weit in die Nacht hinein in kurzen Sachen im Freien. Eine absolute Seltenheit in Irland! Noch ein Urlaubswunder oder doch nur der Golfstrom, der uns an der irischen Westküste diese grandiose Spätsommernacht bescherte?
Top-Tipp für Kinder und Erwachsene
Für den nächsten Tag hatten wir uns ein nahegelegenes Vogelreservat mit Flugshow als Ausflugsziel ausgeguckt. Es war gar nicht so einfach die Kinder aus dem Garten loszueisen, wo sie eifrig damit beschäftigt waren ‘Salat’ aus Roberts Himbeersträuchern zu machen. Als wir endlich alle im Auto hatten, schlief unser Großer auf der kurzen Fahrt bis zum eagles flying ein und wachte auch während der äußerst unterhaltsamen Flugshow nicht auf. Aber auch danach gab es noch Gelegenheit die “Harry-Potter-Eule” und andere imposante Raubvögel aus nächster Nähe zu betrachten.
Nichtsdestotrotz waren eher die Tiere mit Fell im angrenzenden Streichelzoo das Highlight für die Kiddis, wo wir ausgiebig viel Zeit verbrachten. Und so kamen auch am zweiten Tag unseres Familienurlaubs alle auf ihre Kosten. Ein großes Dankeschön an das Team von eagles flying, das den Nachmittag auch für uns Erwachsene zu einem echten Erlebnis gemacht hatte. Absolut empfehlenswert für Groß und Klein!
Sligo aus der Vogelperspektive
Der Trip zum Vogelreservat war nur schwer zu toppen. Und dennoch fanden wir, dank Roberts Empfehlung, einen weiteren und auf ganz andere Weise beeindruckenden Ort. Dieses Mal sahen wir Sligo aus der Vogelperspektive.
Es ging zu den Hügelgräbern von Carrowkeel in den Bricklieve Mountains. Aber Achtung, es gibt ein weiteres Carrowkeel, das sich in etwa gleicher Entfernung, aber entgegengesetzter Richtung von Ballymote, unweit vom Megalithenfriedhof Carrowmore, befindet. Unsere Freunde hatten das schmerzlich erfahren müssen, als sie das falsche Carrowkeel ansteuerten und die doppelte Strecke mit nörgelnden Kindern auf dem Rücksitz zurücklegen mussten.
Doch es lohnte sich allemal! Ebenso die kurze, kinderwagenfreundliche Wanderung zum Fuße des Hügels, auf dem sich drei intakte, über 5000 Jahre alte Ganggräber befanden. Von hier aus bot sich uns – trotz eingetrübter Sichtverhältnisse – ein atemberaubender Blick über die Seen und grünen Felder von Sligo.
Newgrange in Miniatur
Um zu den Grabhügeln aus Stein zu gelangen, mussten wir den Gipfel des Hügels erklimmen. Das war mit ein wenig Kraxelei verbunden, aber mit den Kindern (allerdings ohne Kinderwagen) durchaus machbar. In einer Linie erbaut, ragten die drei steinernen Kuppeln aus dem Gras heraus. Eine vorbeigehende Wanderin erklärte mir, dass Carrowkeel nicht die einzigen, auf einer Bergspitze erbauten Megalithengräber in der Gegend seien. Sie zeigte auf den uns gegenüberliegenden Berg, auf dem ich in der Ferne einen weiteren Steinhügel ausfindig machen konnte. Dabei handelte es sich um Knocknarea, das Grab der Königin Maeve, auf 320 Metern Höhe.
Was für ein Juwel wir mit Carrowkeel inmitten in der einsamen, irischen Natur entdeckt hatten. Während sich in Newgrange Schlangen von Besuchern bildeten, um einen Blick durch die berühmte Dachluke zu werfen, lernten unsere Kinder auf abenteuerliche und ganz ‘un-touristische’ Weise einen viel magischeren und ebenso spirituellen Ort kennen. Daumen hoch für die Tauglichkeit als Familienurlaubs-Ziel.
(Anm.d.R.: Wie bereits in “Verlassen in Irland” beschrieben, ist es für mich schwer nachvollziehbar, wie sich mancherorts ein Massentourismus herausbildet, während anderswo ein ebenso großes (touristisches) Potenzial einfach so sich selbst überlassen wird. Zum Glück!)
Selbstversorger-Wellness
Und wieder endete der Tag wie er schöner nicht hätte enden können. Zumindest für die Mädels unserer kleinen Reisegruppe. Denn wir hatten uns für eine Massage in unseren eigenen vier Airbnb-Wänden eingebucht. Dazu wartete unsere Gastgeberin in einem gemütlichen Zimmer in der oberen Etage auf uns. Die entspannende Ganzkörpermassage war ein wahrer Genuss. Bei der indischen Kopfmassage konnte ich sogar die Geräuschkulisse unserer lärmenden Kinder ausblenden, die John zeitgleich unter vollem Körpereinsatz ins Bett brachte.
Wo gibt es das schon? Eine Wellness-Behandlung vor Ort, in einem Selbstversorger-Familienurlaub? Ein würdiger Abschluss unseres unvergesslichen Kurztrips.
Die Nachwirkungen
Als wir am nächsten Tag zu Hause ankamen (die Kinder hatten die gesamte Fahrt über durchgeschlafen), waren wir tiefenentspannt. Einmal mehr wurde uns bewusst, wie sehr wir beide diese Auszeit gebraucht hatten. Trotz des üblichen Familienurlaubs-Chaos mit kurzen Nächten und jeder Menge Trubel hatten wir unsere Batterien aufladen können. Wir strotzten geradezu vor Energie und Inspiration.
Unsere Ankunft zu Hause in Wicklow wurde von monsunartigem Regen begleitet, der für mich spürbar das Ende unseres Familienurlaubs einläutete. Als John die Haustür öffnete, merkte er an wie klein unser Haus im Vergleich zu Carmen’s & Robert’s Country House Retreat war. Unser Ehebett wirkte gegen die Himmelbetten im Ferienhaus geradezu mickrig. Aber es war gar nicht so sehr die Größe gewesen, die mich an unserer Unterkunft in Ballymote so beeindruckt hatte. Es waren die vielen, liebevollen Details und gemütlichen Rückzugsorte, die dem modernsierten Farmhaus seinen ganz besonderen Charme verliehen. Auch wir wollten unser Haus “carmenisieren”, wie wir es scherzhaft in Anlehnung an die Dame des Hauses nannten.
‘Carmanter’ geht es nicht
Bei Carmen hatten wir uns tatsächlich noch einiges abgucken können, was Dekoration und vollendete Perfektion anging. Zwar waren wir mit Kleinkindern im Hinblick auf delikate Zierobjekte etwas eingeschränkt, aber das konnte meiner Euphorie für den neu entdeckten Wohnstil keinen Abbruch tun. Das was Carmen und Robert geschaffen hatten, ging weit über eine zweckmäßige Ferienunterkunft hinaus. Es fehlte an nichts und dennoch war alles ganz praktisch durchdacht. Verschiedene, perfekt aufeinander abgestimmte Einrichtungsstile vermischten sich hier zu einer Oase der Erholung und zum Seele baumeln lassen. (M)Ein absoluter Traum von einem irischen Landhaus!
Ich werde ‘Carmeniter!’
Selbst Carmens und Roberts Lebensstil war im Einklang mit dem, was ihr Zuhause vermittelte. Ein Leben, das ich vorher nur aus romantisierten Rosamunde-Pilcher-Filmen kannte. Ursprüngliches Landleben, verbunden mit angenehmem Komfort und Rückbesinnung auf das Wesentliche. Dazu gehörten der wöchentliche Ausflug zum Bauernmarkt, um lokale Bio-Produkte einzukaufen, selbstgebackenes Brot, Obst und Gemüse aus Eigenernte sowie frische Gartenblumen überall im Haus. Ihren gesunder Lebensstil, gepaart mit einer eben so gesunden Einstellung zum Leben und in dieser paradiesischen Umgebung waren erstrebenswert. Die interessanten Gespräche mit Carmen und Robert sowie unser kurzer Aufenthalt in dieser ganz eigenen kleinen Welt haben mir das erneut bewusst gemacht.
Familienurlaubs-Fazit
Unser Familienurlaub in Sligo hat mir so viel mehr als nur eine tolle Zeit mit Familie und Freunden beschert. Nämlich meine eigene Sauerteigkultur mit der ich seitdem stolz backe, so wie Carmen. Nein ganz im Ernst, die wenigen Tage gaben mir so viel Auftrieb und Inspiration wie schon lange nicht mehr.
Die geselligen Nächte mit unseren Freunden am Lagerfeuer, in denen wir so viel gelacht haben. Auch mal ‘Quality Time’ unter Erwachsenen zu haben, bei der es um andere Dinge als nur die Kinder ging. Bei sommerlichen Temperaturen bis spät im Garten zu sitzen, umgeben von all den herrlichen Gerüchen (einschließlich dem des Grills!). Die gemeinsamen Aktivitäten, an denen jeder seine Freude hatte. Eine so wunderschöne Region Irlands besser kennenzulernen und Neues über Land und Leute zu erfahren. Das Gefühl bei eigentlich Fremden so herzlich willkommen und aufgenommen worden zu sein. Wir kommen wieder, ganz bestimmt!